Du willst dein Arbeiszimmer nach Feng Shui einrichten, hast aber keine Ahnung, was das eigentlich bedeutet? Erfahre hier Einrichtungstipps, die das Chi zum Fließen bringen.
Richten wir unsere Räume nach den Regeln des Feng Shui ein, soll das die Energie zum Fließen bringen und dazu führen, dass sich Wohlbefinden und ein gutes Raumgefühl einstellen. Doch was genau musst du beachten, wenn du dein Arbeitszimmer nach der chinesischen Energielehre gestalten willst? Welche Farben eignen sich, welche Möbel empfehlen sich, wie stellst du sie am besten im Raum und was gibt es sonst noch zu beachten? All das, erfährst du in diesem Ratgeber.
Was bedeutet Feng Shui eigentlich?
Seit 3500 Jahren gibt es die fernöstliche Energielehre, in deren Mittelpunkt die Lebensenergie „Chi“ steht. Diese wird gelenkt und verstärkt durch die Windenergie „Feng“ und die Wasserenergie „Shui“.
Bei Feng Shui handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept, das auf ganz unterschiedliche Lebensbereiche angewendet werden kann. Dabei ist es das Ziel, dass die Energie ungehindert in alle Räume fließen kann und so eine ausgeglichene und ruhige Atmosphäre entsteht. Die Regeln des Feng Shui beziehen sich dabei auf die Anordnung von Möbeln, Accessoires und Pflanzen sowie die Licht- und Farbgestaltung in einem Raum.
1| Arbeitszimmer nach Feng Shui einrichten: die richtige Himmelsrichtung
Im Feng Shui hat jeder Raum eine Bedeutung – so wie jeder Körperteil eine Entsprechung im Geist hat.
Beim Arbeitszimmer handelt es sich um einen aktiven, produktiven Raum, der von der restlichen Wohnung und vor allem anderen Ruhezonen wie Wohnzimmer und Schlafzimmer abgegrenzt werden muss.
Bist du bei der Wahl deines Arbeitszimmers flexibel, kannst du es dort einrichten, wo die Feng Shui-Energiefelder Bedürfnissen am besten entsprechen. Denn unterschiedliche Himmelsrichtungen eignen sich unterschiedlich gut – je nachdem, in welchem Bereich du tätig bist.
– Osten/Südosten: Bist du im Bereich Kommunikation oder Kreativität tätig, wirkt sich diese Himmelsrichtung laut Feng Shui positiv aus.
– Westen: Arbeitest du viel mit Zahlen und bist viel in die Entwicklung von Ideen- und Projekten involviert, empfiehlt sich eine Ausrichtung des Arbeitszimmers nach Westen.
– Süden: Bist du vielleicht selbstständig oder im Marketing tätig, bietet sich eine Arbeitsplatz-Ausrichtung gen Süden an, die laut Feng Shui förderlich auf Selbstvermarktung und Vermarktung von Ideen wirkt.
– Nordwesten: Die perfekte Himmelsrichtung für Personen in Führungspositionen! Eine nordwestliche Ausrichtung stärkt nämlich Durchsetzungsfähigkeiten und Organisationstalent.
2| Die richtige Feng Shui-Position für den Schreibtisch
Dem Schreibtisch solltest du besondere Aufmerksamkeit widmen, wenn du dein Arbeitszimmer nach Feng Shui einrichten willst. Er stellt das Zentrum dar und darf ruhig etwas in die Mitte rücken, um auf diese Weise die Energie im Raum zu zentrieren. Ein Schreibtisch, der zu nahe an der Wand steht, vermittelt ein beengtes Gefühl und verhindert, dass sich der Geist frei entfalten kann.
Laut Feng Shui ist es außerdem wichtig, dass der Blick nach vorn frei ist und du die Tür im Blick hast. Andernfalls würde sich ein irritierendes und störendes Gefühl einstellen, wenn wir Bewegungen zwar nicht sehen, aber unterbewusst deutlich wahrnehmen. Das Ergebnis wäre ein Verlust der Konzentration und ein Nachlassen der Produktivität.
Lässt es sich dagegen nicht vermeiden, dass die Tür hinter dir liegt, kannst du dir mit einem Trick behelfen: Stelle einen spiegelnden Gegenstand wie zum Beispiel einen Briefbeschwerer auf den Schreibtisch – so hast du indirekt trotzdem die Tür im Blick. Achte nur darauf, dass du selbst nicht geblendet wirst.
Darüber hinaus solltest du unbedingt eine stabile Wand im Rücken haben. Fehlt dieser wichtige Rückenschutz im Arbeitszimmer, fühlen wir uns unsicher und nicht geschützt – und können uns weniger auf unsere Arbeit konzentrieren. Eine massive Wand hingegen ist ein solider Rückhalt. Steht eine Schrankwand oder Regal hinter deinem Schreibtisch, achte darauf, dass die Fronten geschlossen sind.
Was du noch zur Schreibtisch-Position wissen solltest
Lässt es sich dagegen nicht vermeiden, dass ein Fenster in deinem Rücken liegt, kannst du einfach Pflanzen davor stellen (größere auf den Boden, kleinere auf’s Fensterbrett) – drinnen sowohl wie draußen. Sie sorgen dafür, dass die Energie im Raum gehalten wird. Als Ergänzung kannst du das Fensterbrett mit Heilsteinen dekorieren.
Richte deinen Schreibtisch idealerweise so aus, dass er seitlich zum Fenster steht und beachte dabei, ob du Rechts- oder Linkshänder bist. Gleichzeitig darf das einfallende Licht nicht vom Bildschirm reflektiert werden, sodass es dich nicht blendet.
Warum solltest du deinen Schreibtisch nicht direkt am Fenster platzieren, wenn du das Arbeitszimmer nach Feng Shui einrichtest? Der Ausblick ist dort zwar schöner, aber das frontale Licht wirkt sich störend auf die Konzentration aus. Zudem würden wir leichter abgelenkt werden durch alles, was draußen passiert.
Steht dein Schreibtisch an seiner angedachten Position, achte darauf, dass keine Kanten und spitzen Ecken von Möbeln oder Wänden auf den Tisch gerichtet sind. Auch auf scharfkantige Dekoration solltest du verzichten. Warum? Spitzen und Kanten nimmt unser Unterbewusstsein als Gefahr wahr. Dies hängt mit der Evolutionsgeschichte zusammen: Speerspitzen, die auf unsere Vorfahren gerichtet waren, waren ein Zeichen von akuter Gefahr. Und so ist es noch heute: Intuitiv bauen wir einen Schutzschild um uns auf, was viel Energie verbraucht. Die Folge: Wir fühlen uns müde und ausgelaugt. Häufig steht auch ein regelmäßiges „Fliehen“ vom Arbeitsplatz mit einer ungünstigen Konstellation von Möbeln in Zusammenhang.
3| Der richtige Feng Shui-Schreibtisch
Wähle einen Schreibtisch aus massivem Holz, wenn du dein Feng Shui-Arbeitszimmer einrichtest. Das natürliche Material verleiht dem Arbeitszimmer eine natürliche, lebendige Energie und vermittelt aufgrund der Stabilität ein sicheres Gefühl.
Dabei muss ein Holz-Schreibtisch nicht unbedingt wuchtig und schwer sein. Arbeitest du im kreativen Bereich, kannst du ein Modell in leichtem Design aus hellem Holz wählen. Brauchst du hingegen Entschlossenheit, kannst du dich für einen massiven Holzschreibtisch entscheiden.
Ideal sind nierenförmige Schreibtische aus Massivholz, die uns mit ihren geschwungenen Form rechts und links umschließen und so für maximale Geborgenheit sorgen.
Übrigens: Auch Metall-Schreibtische sind aus Feng Shui-Sicht gut für’s Arbeitszimmer geeignet und fördern Konzentration sowie strukturiertes Arbeiten.
Vermeiden solltest du hingegen Schreibtische aus Glas. Die transparente Tischplatte ist überaus instabil: die Chi fällt einfach hindurch. Ist bereits ein Glas-Bürotisch in deinem Arbeitszimmer vorhanden, kannst du die Tischplatte einfach mit Milchglasfolie bekleben und so stabiler machen.
Tipp: Bei der Wahl von Schreibtisch und Bürostuhl solltest du keine Kompromisse machen! Wähle die Modelle, die am besten zu dir passen und sich flexibel deinen individuellen Bedürfnissen anpassen. So ist ein höhenverstellbarer Holz-Schreibtisch beispielsweise das Optimum, da er zudem ergonomisches, dynamisches Sitzen fördert.
4| Arbeitszimmer nach Feng Shui einrichten: Ordnung als A & O
Eine ruhige, aufgeräumte Atmosphäre ist das A und O im Feng Shui-Arbeitszimmer. Offene Regalfächer und kleinteilige Sache, die herumliegen, solltest du unbedingt vermeiden. Das lenkt nämlich ungemein ab und sorgt für ein unruhiges Ambiente, das deine Konzentration stört.
Wähle als Stauraum Regale und Schränke mit geschlossenen Fronten. Auch Sideboards und Kommoden mit Schubladen und Schranktüren eignen sich gut für’s Arbeitszimmer. Darin kannst du all deine Unterlagen und Büroutensilien verstauen, sodass auf dem Schreibtisch und sämtlichen Ablageflächen im Büro Ordnung herrscht.
Steht ein offenes Regal in deinem Büro, von dem du dich nicht trennen willst oder ist deine Arbeitsecke durch einen offenen Raumteiler von einem anderen Wohnbereich abgetrennt, kannst du die offenen Regalfächer ruhig mit dekorativen Boxen und Körben ausstatten und so verdeckten Stauraum für all deine Sachen schaffen.
Aufbewahrungsboxen und Körbe aus natürlichen Materialien wie Rattan, Holz oder Filz verleihen deinem Feng Shui-Arbeitszimmer zudem dekorative, naturnahe Akzente.
5| Vermeide Elektrosmog im Feng Shui-Arbeitszimmer
Elektrische Geräte und Strahlen sollten so gut es geht vermieden werden, um den E-Smog so gering wie möglich zu halten. Idealerweise befinden sich in deinem Arbeitsplatz weder Handy noch W-Lan. Auch auf schlecht abgeschirmte Kabel solltest du achten und gegebenenfalls austauschen.
Scanner, Drucker und Kopierer sollten nur dann eingeschaltet werden, wenn du sie auch wirklich benutzt. Auf diese Weise wird die Strahlung im Arbeitszimmer so gering wie möglich gehalten – du wirst nicht so schnell müde und ausgelaugt.
6| Sorge für die optimale Feng Shui-Beleuchtung im Home Office
Natürliches Licht und eine gute Beleuchtung mit Lampen als Ergänzung sind das A und O, wenn du dein Arbeitszimmer nach Feng Shui einrichten willst. Licht ist essentiell, damit du dich gut konzentrieren kannst und nicht müde wirst. Dabei spielt Tageslicht eine entscheidende Rolle. Fällt viel Licht durch’s Fenster, bringt das das Chi ins Fließen und wirkt sich positiv auf Augen und Stimmung aus.
Alternativ kannst du auch über Tageslichtlampen nachdenken. Diese Leuchten strahlen helles, tageslichtähnliches Licht ab 5.400 Kelvin ab und werden am besten mit warmweißen Leuchtquellen kombiniert. Auf diese Weise entstehen verschiedene Lichtzonen – der Raum wirkt freundlich und ausgewogen.
Für die indirekte Beleuchtung kannst du Wandfluter oder Deckenfluter wählen, aber auch Stehlampen und Tischleuchten auf Regalen schaffen wunderbare Lichtinseln, durch die eine gemütliche Atmosphäre im Raum entsteht.
7| Feng Shui-Arbeitszimmer dekorieren
Im Feng Shui-Arbeitszimmer gilt der Grundsatz „Weniger ist mehr„. Wähle lieber ausgewählte, besondere Stücke, mit denen du etwas verbindest. Das schafft eine gute Energie.
Deko und Accessoires mit runden, organischen Formen sind dabei besonders von Vorteil, da das Chi an den geschwungenen Formen harmonisch entlang fließen kann. Verzichte dagegen auf Deko mit scharfen Kanten und Spitzen, die den Energiefluss stören.
Willst du deine Wände mit Wandbildern schmücken, wähle ruhige Motive in sanften Farben. Kleinteilige Wandbilder in lauten, intensiven Farben solltest du lieber meiden. Eine kleine Bilderwand ist übrigens eine wunderbare Idee, um leeren Wänden Leben einzuhauchen. Lies hier, welche unterschiedlichen Hängungen in Frage kommen.
Übrigens: Kalender und Uhren haben nichts an deinen Wänden eines Feng Shui-Arbeitszimmers verloren! Diese Accessoires setzen dich nur unter Druck und erinnern dich ständig an bevorstehende Termine.
8| Pflanzen im Feng Shui-Arbeitszimmer
Zimmerpflanzen sorgen für frische Energie im Arbeitszimmer und sind darüber hinaus gut für’s Raumklima. Es gibt sogar spezielle Sorten, die die Raumluft von Elektrosmog reinigen und mit Sauerstoff anreichern. Ganz besonders eignen sich daher folgende Sorten für’s Home Office: Alpenrose, Pfennigbaum und Geldbaum, Areca, Betelpalme, Gummibaum, Ficus und Scheidenblatt. Darüber hinaus eignen sich alle Sorten mit runden, herzförmigen Blättern, an denen das Chi gut vorbeifließen kann. Verzichten solltest du hingegen auf spitze Pflanzen wie Kakteen und Yuccapalmen.
Im Feng Shui strömt die Lebensenergie durch die Tür in einen Raum und sucht sich ihren Weg zum Fenster, durch das sie entweicht. Zimmerpflanzen helfen, das Chi im Raum zu halten und fördern Konzentration und Produktivität. Daher empfiehlt es sich, große Pflanzen auf dem Boden vor dem Fenster zu stellen und dein Fensterbrett mit kleineren Zimmerpflanzen zu schmücken. Auf diese Weise bleibt die Energie im Raum und verschwindet nicht.
Übrigens: Schau dir deine Pflanzen im Arbeitszimmer ab und zu mal genauer an und entferne abgestorbene Pflanzenteile und gelbe, vertrocknete Blätter.
Tipp: Auch ein bunter Blumenstrauß ist gut für das Chi und deine Stimmung.
9| Farben im Feng Shui-Arbeitszimmer
Wähle für dein Feng Shui-Arbeitszimmer sanfte, freundliche Farben. Helle Erdtöne wie zartes Gelb oder Beige sind ideal. Sie verleihen dem Raum eine ausgeglichene, ruhige Note. Farbige Akzente kannst du dagegen mit kühlen Farben wie Blau und Grün setzen. Sie eignen sich auch perfekt, um die Wände im Arbeitsbereich farblich anders zu gestalten als im angrenzenden Wohnbereich. Dabei kannst du sämtliche Nuancen von Blau und Grün wählen – die kühlen Töne wirken beruhigend und fördern Konzentration und Kreativität.
Übrigens: Greife zu ökologischen Wandfarben, wenn du ein umweltbewusstes Arbeitszimmer gestalten willst. Diese Farben – wie beispielsweise Mineralfarben – sind nämlich frei von Konservierungsstoffen, Lösungsmitteln und Weichmachern und wirken sich positiv auf die Qualität der Raumluft aus und steigern somit das Wohlbefinden.
Du willst mehr Tipps für deine Arbeitszimmer-Einrichtung? Dann lies hier, wie du Fehler vermeidest, die viele machen, wenn sie ihr Home Office einrichten. wenn
3 Antworten
Danke. Herausforderung. Kleines Büro. Dachschràge.
Die Fotos mit den Schreibtischen bringe ich nur schwer mit den Empfehlungen über die optimale Positionierung des Arbeitstisches in Einklang. Im Rücken sollte doch idealerweise eine massive Wand sein und der Blick offen in den Raum gerichtet werden können.
Hilfreich hingegen der Tipp mit dem Spiegel.
Liebe Eva, wenn es möglich ist, dann ist der Blick in den Raum oder (noch besser) aus dem Fenster natürlich ideal. Lässt sich aber nicht immer realisieren 🙂